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Update

Beachvolleyball: Riesiger Jubel bei Julius Brink und Jonas Reckermann

Julius Brink und Jonas Reckermann sind die ersten deutschen Olympiasieger im Beachvolleyball. In einem packenden Finale besiegten sie das brasilianische Duo Alison Cerutti und Emanuel Rego - und konnten ihr Glück kaum fassen.

Eine Sekunde lang stand Jonas Reckermann wie angewurzelt. War dieser Ball auf der Linie oder war er außerhalb? Alison Cerutti, der 2,03 Meter große Blockspezialist, hatte einen mächtigen Schmetterball ins Feld der Deutschen gejagt. Aber wohin? Außerhalb der Linie, entschied der Schiedsrichter. Dann realisierte Reckermann, was passiert war. Er fiel Julius Brink um den Hals, sie sanken in den Sand, sie freuten sich wie kleine Kinder. Julius Brink und Jonas Reckermann sind Olympiasieger im Beachvolleyball. Sie hatten in einem dramatischen Finale die Weltmeister Emanuel Rego und Alison Cerutti aus Brasilien 2:1 (23:21, 16:21, 16:14) besiegt. Der fünfte Matchball brachte die Entscheidung. Der größte Triumph für das Duo, der Weltmeister-Titel von 2009 ist nichts gegen dieses Gold. 2000 hatten Jörg Ahmann und Axel Hager eine olympische Bronzemedaille gewonnen. Bis zum Donnerstag war diese Plakette das einzige Edelmetall, das deutsche Beachvolleyballer bei Olympia erreicht hatten.

Schon eine Stunde vor dem Finale herrschte auf dem Center Court die ausgelassene Stimmung einer riesigen Strandparty. Aus den Boxen dröhnte Sambamusik, auf der Tribüne schlugen sie auf Trommeln.

Der Jubel von Brink und Reckermann war wunderbar anzusehen. Freuen Sie sich mit in unserer Bildergalerie:

Die 15 000 Fans waren längst in bester Stimmung, als die Spieler in den Sand stapften. Als Cerutti unter Riesenjubel vorgestellt wurde, da knallte er einen Ball in die Zuschauerränge. Die Party trieb ihrem Höhepunkt entgegen. Schon in der ersten Aktion des Spiels demonstrierte Cerutti seine große Stärke. Er blockte souverän einen Ball.

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Die Taktik der Deutschen war schnell klar: Sie zielten bei ihren Aufschlägen auf den 39-jährigen Rego, damit der nach der Annahme ans Netz musste. Sie wollten ihn müde spielen. Der erste Satz war die ganze Zeit ausgeglichen. Keine Mannschaft konnte sich einen größeren Vorsprung herausarbeiten. Jonas Reckermann hatte einige gute Aktionen am Netz und im Angriff, aber die Brasilianer kamen mit ihren Angriffen trotzdem noch oft genug durch. Die Deutschen lagen zwar mal 13:11 und 15:13 in Führung, nachdem sie gut angegriffen hatten.

Doch nach einem guten Angriff der Brasilianer und einer schlechten Annahme der Deutschen stand es wieder unentschieden (15:15). Mit einem mächtigen Angriffsball sorgte Cerutti beim 20:19 für Satzball. Doch Reckermann konterte ebenfalls mit einem starken Angriff. Dann schlug Rego einen Ball ins Aus, Satzball Brink/Reckermann. Nach einer schlechten Annahme von Rego und einem sehr gut vorbereiteten Angriff schlug Reckermann ins Feld. Punkt, Satzgewinn für die Deutschen.

Im dritten Satz vergaben die Deutschen zunächst vier Matchbälle

Acht Mal waren diese Teams vor dem Finale aufeinander getroffen. Fünf Mal hatten die Brasilianer gewonnen, drei Mal die Deutschen. Sollte nun der vierte Sieg kommen? Ausgerechnet im olympischen Finale? „Zeigt Eure Flaggen, Fans“, brüllte der Stadionsprecher. Beide Fangruppen wedelten gleich stark, das Spiel war erstmal wieder ausgeglichen. Die Taktik, Rego müde zu spielen, ging noch nicht auf. Mit einem mächtigen Schmetterball brachte Rego sein Team 6:5 in Führung. Kurz darauf konnte Reckermann den 39-Jährigen wieder nicht blocken. 8:6 für Brasilien. Die Brasilianer wurden nun im Angriff immer stärker, Reckermann konnte die Bälle nicht blocken, Rego/Cerutti lagen 13:8 in Führung. Und während Rego gut abwehrte, blockte Cerutti erfolgreich. Die beiden bauten ihre Führung auf 19:12 auf. Brink verkürzte zwar mit einem schönen Bal auf 14:19 und hob danach strahlend den Finger, doch am Satzverlust für ihn und Reckermann änderte das nichts mehr. Reckermann verschlug eine Aufgabe. Der Satz ging an die Brasilianer.

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Die Entscheidung: Nach einem starken Angriff von Reckermann und einer schlechten Annahme von Rego führten die Deutschen 7:5. Die Spannung stieg und stieg. Rego punktete zweimal, Ausgleich. Aber nach einem guten Angriff von Brink gingen die Deutschen wieder in Führung, während der Sprecher permanent das Geschehen kommentierte. „Monsterblock“, brüllte er nach einer starken Aktion von Reckermann. Der baute mit einem platzierten Schmetterball die Führung auf 10:8 aus. Und als Rego ins Netz schmetterte, da betrug der Vorsprung vier Punkte.

Der Jubel von Brink und Reckermann war wunderbar anzusehen. Freuen Sie sich mit in unserer Bildergalerie:

Brink/Reckermann waren ihrem Traum sehr nahe gerückt. Block Reckermann, 13:9. Zwei Punkte bis zu Gold. Doch die Brasilianer wehrten sich.

Beim Stand von 11:14 wehrten sie drei Matchbälle in Folge ab, ehe Brink/Reckermann im fünften Versuch doch den Olympiasieg perfekt machten.

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