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Medien: Reitz zur WAZ, Schrotthofer zur Rundschau Essener Zeitungsgruppe besetzt Chefredaktionen neu

Die „Rheinische Post“ muss sich einen neuen Chefredakteur suchen. Sieben Jahre lang hat Ulrich Reitz, 43, die Düsseldorfer Zeitung Zug für Zug zu einer Autorenzeitung umgebaut; vor zwei Wochen präsentierte er den Relaunch.

Die „Rheinische Post“ muss sich einen neuen Chefredakteur suchen. Sieben Jahre lang hat Ulrich Reitz, 43, die Düsseldorfer Zeitung Zug für Zug zu einer Autorenzeitung umgebaut; vor zwei Wochen präsentierte er den Relaunch. Nun wird er die „Rheinische Post“ (413 000 verkaufte Exemplare) verlassen und als Chefredakteur zur „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (600 000 Exemplare) nach Essen wechseln. Er löst Uwe Knüpfer, 49, ab, dessen Vertrag 2005 ausläuft und der künftig auf einem Korrespondentenposten sitzen wird. Wie zu hören ist, soll sich WAZ-Geschäftsführer Bodo Hombach persönlich nicht nur in der eigens bei der WAZ-Gruppe eingerichteten Findungskommission für Reitz eingesetzt haben, sondern insbesondere gegenüber Anneliese Brost, der Witwe des SPD-nahen WAZ-Mitbegründers Erich Brost. Der fünffache Vater Reitz, der früher bei „Welt“ und „Focus“ arbeitete, weckt bei vielen die Befürchtung, die auflagenstärkste deutsche Regionalzeitung „WAZ“ rücke unter ihm politisch nach rechts. Reitz scheint Hombach jedoch vor allem als Blattmacher zu überzeugen. In letzter Zeit hatte Hombach auch öffentlich Kritik an der Baustelle WAZ, deren verkrusteten Strukturen und Schwächen bei der Lokalberichterstattung geübt. Nach 200 Millionen Euro teuren Investitionen in die Technik ist sein Anliegen, die publizistische und gestalterische Qualität der „WAZ“ zu steigern.

Mehrfach wurde in den vergangenen Monaten Klaus Schrotthofer als künftiger „WAZ“-Chefredakteur ins Gespräch gebracht. Der 37-Jährige, früher bei der „Berliner Zeitung“ und zuletzt Sprecher des vor zwei Wochen aus dem Amt geschiedenen Bundespräsidenten Johannes Rau, wird jedoch Chefredakteur der „Westfälischen Rundschau“. Dort folgt er Frank Bünte, der im Dezember in Ruhestand geht. Noch unbestätigt ist der Wechsel von Hendrik Groth, stellvertretender WAZ-Chef. Ihm werden Ambitionen nachgesagt, in selber Funktion zur „Neuen Ruhr-Zeitung“ (175 000 Exemplare) zu wechseln.

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