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Meinung: 25 Jahre nach dem Krieg: Clinton in Vietnam: Zum Abschluss ein Frieden

Ein Ereignis für die Geschichtsbücher, das hatte sich Bill Clinton gewünscht zum Abschluss seiner Präsidentschaft. Aus dem ersehnten Nahost-Frieden ist nichts geworden.

Ein Ereignis für die Geschichtsbücher, das hatte sich Bill Clinton gewünscht zum Abschluss seiner Präsidentschaft. Aus dem ersehnten Nahost-Frieden ist nichts geworden. Sein Besuch in Vietnam ist nicht minder symbolisch: der erste eines US-Präsidenten, mehr als ein Vierteljahrhundert nach dem Ende des Krieges, der eine ganze Generation geprägt hat - in den USA, aber auch weltweit. So reist hier wirklich einmal ein Staatschef stellvertretend für eine ganze Generation in das Land des früheren Feindes. Clinton hat als Student gegen den Krieg demonstriert. Und Glück gehabt, dass er - erst zurückgestellt, dann dank eines gnädigen Loses - nicht in Vietnam kämpfen musste. Mit leisen Schritten hat er schon während seiner ersten Amtszeit diese Reise vorbereitet, 1994 das Handelsembargo aufgehoben, 1996 eine US-Vertretung in Hanoi eröffnen lassen. Natürlich, es geht auch um Wirtschaftsinteressen, Vietnam ist dabei, einer der attraktivsten Märkte in Südostasien zu werden. 100 Millionen Dollar und 1500 Wirtschaftsvertreter hat Clinton mitgebracht. Das ist nützlich und angenehm. Geschichtsbücher aber sind aus anderem Stoff: Der scheidende US-Präsident erfüllt ein Vermächtnis aus seiner Jugend, Amerika legt sich nach langen Auseinandersetzungen noch einmal Rechenschaft ab über Schuld und Verstrickung in Indochina. Mit Clintons Besuch in Vietnam ist der Kalte Krieg endgültig vorbei.

cvm

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