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600 Millionen Euro für Athen: Mehr Selbsthilfe

Die EU-Kommission sagt Griechenland finanzielle Hilfen zu. Das Land braucht aber auch endlich ein flächendeckendes und dichtes Netz effizienter Feuerwehren.

Dass die EU den Griechen, die von einer beispiellosen Waldbrandserie heimgesucht werden, jetzt mit 600 Millionen Euro hilft, ist richtig. Dafür ist der 2002 nach den Überschwemmungen in Deutschland gebildete Solidaritätsfonds der Union schließlich da. Zusätzlich sollten die europäischen Politiker ihre Athener Kollegen aber auch drängen, Konsequenzen aus dieser zum Teil selbst verschuldeten Katastrophe zu ziehen: Griechenland braucht endlich ein flächendeckendes und dichtes Netz effizienter Feuerwehren. Der Zivilschutz muss besser organisiert werden, Alarm- und Evakuierungspläne müssen aufgestellt werden. Das seit Jahrzehnten diskutierte Bodenkataster muss endlich fertigestellt und die griechischen Wälder müssen von der Forstverwaltung bewirtschaftet werden, um Brandstiftern und Bodenspekulanten endlich das Handwerk zu legen. Bisher lässt die Athener Regierung aber leider nicht erkennen, dass sie an den unzureichenden Strukturen etwas zu ändern gedenkt. Nur dann jedoch, wenn Griechenland die Lehren aus diesem Desaster zieht und selbst mehr für den Katastrophenschutz tut, ist es sinnvoll, über Projekte wie eine gemeinsame europäische Luftflotte zur Waldbrandbekämpfung nachzudenken. Europas Hilfe sollte also auch an Bedingungen geknüpft sein.

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