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Abwrackprämie: Schrott für Schrott

Für ein mindestens neun Jahre altes Auto zahlt der Staat 2500 Euro. Da freut sich mancher Besitzer einer alten Rostlaube, die auf dem Markt höchstens ein paar Hunderter bringen würde.

Für ein mindestens neun Jahre altes Auto zahlt der Staat 2500 Euro. Da freut sich mancher Besitzer einer alten Rostlaube, die auf dem Markt höchstens ein paar Hunderter bringen würde. Also flugs zum Händler, der sicher ein paar Jahreswagen auf dem Hof stehen hat, den Alten zum Schrottplatz bringt und unbürokratisch einen Antrag auf Staatsknete stellt – fertig! In wenigen Wochen kann das neue Auto schon in der Garage stehen. 600 000-mal soll sich dieser Traum nach den Vorstellungen der Regierung 2009 erfüllen. Geld genug ist da: 1,5 Milliarden Euro. Doch leider hat der Staat wohl zu großzügig gerechnet. Maximal 300 000 zusätzliche Neu- oder Jahreswagen werden Experten zufolge über den Umweg der Prämie gekauft. Das wäre schon was. Nur werden davon wahrscheinlich nicht (wie erwünscht) Mercedes, BMW oder VW am meisten profi tieren – sondern die preiswerteren Ausländer Renault, Peugeot, Fiat oder Toyota. Mehr als ein Drittel aller neu zugelassenen Autos stammt aus ausländischer Produktion. Ärgerlich ist, dass die „Umweltprämie“ auch klimapolitischer Schrott ist. Denn der Neuwagen darf ungestraft eine Dreckschleuder sein. So sehen falsch gesetzte Subventionen aus. Die Rechnung bezahlt künftig nicht der Staat – sondern Autofahrer und Steuerzahler. mot

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