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Ägyptens Zukunft: Die Armee entscheidet

Haben die vielen zehntausend demonstrierenden Ägypter nach 17 Tagen voller Mut und Angst ihr Ziel erreicht? Stellt Präsident Mubarak sein Amt zur Verfügung, ist das ein Sieg der Ägypter und nicht eine Folge der Ratschläge aus dem Ausland.

Haben die vielen zehntausend demonstrierenden Ägypter nach 17 Tagen voller Mut und Angst ihr Ziel erreicht? Stellt Präsident Mubarak sein Amt zur Verfügung, ist das ein Sieg der Ägypter und nicht eine Folge der Ratschläge aus dem Ausland. Wie schon bei der Wende in den Staaten Ostmitteleuropas vor 22 Jahren kamen die grundstürzenden Impulse von der Opposition im Land selbst. Als sich Außenminister Ahmed Abdul Gheit und Vizepräsident Omar Suleiman weigerten, die EU-Außenbeauftragte Ashton zu empfangen, hing das nicht nur mit deren deprimierender Einflusslosigkeit und Unerfahrenheit zusammen. Es wäre auch innenpolitischem Selbstmord gleich- gekommen, hätten sich die beiden ägyptischen Spitzenpolitiker dem Verdacht ausgesetzt, unter EU- oder US-Einfluss zu geraten. Möglicherweise aber hat ein amerikanisches Signal an die Armee eine entscheidende Rolle gespielt – das Signal, die USA würden ihre Militärhilfe fortführen, wenn die Armee den Prozess des Wandels fördernd und schützend begleitet. Das würde im erhofften Übergang zur Demokratie die Stabilität Ägyptens garantieren, um die sich die Nachbarn so große Sorgen machen. apz

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