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Air Berlin plus Tuifly: Teures Ticket, billiger Flug

Es war ein langer Weg, bis Air Berlin von den Kunden kaum noch als „Billigflieger“ wahrgenommen wurde. Das war wichtig für die Fluggesellschaft, nur so konnte sie rechtfertigen, mehr Geld für ihre Tickets zu verlangen als die Schmuddelkinder Ryanair und Easyjet. Air Berlin orientierte sich nach oben zur Lufthansa.

Es war ein langer Weg, bis Air Berlin von den Kunden kaum noch als „Billigflieger“ wahrgenommen wurde. Das war wichtig für die Fluggesellschaft, nur so konnte sie rechtfertigen, mehr Geld für ihre Tickets zu verlangen als die Schmuddelkinder Ryanair und Easyjet. Air Berlin orientierte sich nach oben zur Lufthansa. Doch jetzt fällt wieder auf, wie Air Berlin zu Deutschlands zweitgrößter Airline wurde. Sie kaufte andere Gesellschaften dazu, die selbst ein billiges Image hatten: dba und LTU. Und nun soll auch der Ferienflieger Tuifly eng an Air Berlin gebunden werden. Diese Gesellschaft entstand 2006 aus dem Zusammenschluss von Hapag-Lloyd und HLX und steht schon lange zum Verkauf. Damit kehrt sich das Image wieder um: Air Berlin gilt nicht mehr als Billigflieger, sondern wird zum Gemischtwarenladen. Genau so sieht die Flugzeugflotte aus: bunt wie die Unternehmen, die Air Berlin kaufte. Kurzfristig mag die Kooperation sinnvoll sein – die Börse reagierte positiv. Längerfristig ist die Verwässerung der Marke aber unklug. Air Berlin dürfte es kaum gelingen, höhere Preise durchzusetzen, wenn die Fluggäste, die ein Air-Berlin-Ticket kaufen, feststellen, dass sie in der Maschine einer zugekauften Billigtochter landen. kph

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