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Meinung: Alchemistisch

„Heilslehre und Heilkunde, Kritiker: Medizin sollte auf Distanz gehen“ vom 17. April Zur Diskreditierung von Heilverfahren, die mit ihrem Weltbild nicht vereinbar sind, beruft sich die sogenannte „evidenzbasierte Medizin“ gerne auf den Placeboeffekt, mit dem sie die angeblichen Erfolge alternativer Methoden „erklären“ will.

„Heilslehre und Heilkunde, Kritiker: Medizin sollte auf Distanz gehen“ vom 17. April

Zur Diskreditierung von Heilverfahren, die mit ihrem Weltbild nicht vereinbar sind, beruft sich die sogenannte „evidenzbasierte Medizin“ gerne auf den

Placeboeffekt, mit dem sie die angeblichen Erfolge alternativer Methoden

„erklären“ will. Damit setzt sie mit der größten Selbstverständlichkeit einen

Effekt voraus, den es nach ihren eigenen Prämissen doch gar nicht geben dürfte: nämlich die medizinisch nachweisbare Wirkung eines „evidenzbasiert“ unwirksamen Medikaments.

Die im Artikel referierten Ausführungen von Christian Weymayr zeigen denn auch, dass es ihm gerade nicht

um Evidenz (also um Empirie) geht.

Er will bereits vor einer empirischen

Überprüfung solche Verfahren ausschließen, die nach seinen Maßstäben nicht „wissenschaftsfähig“ sind.

Nun mögen Samuel Hahnemanns Homöopathie durchaus problematische Elemente romantischer, alchemistischer und magischer Naturspekulation zugrunde liegen. Doch die Wissenschaftsgeschichte zeigt, dass auf der Basis „falscher“ Theorien empirisch richtige Resultate möglich sind: So haben Astronomen jahrhundertelang Gestirnsfinsternisse mit höchster Exaktheit vorausberechnet, obwohl sie von einem geozentrischen (nach Christian Weymayr also nicht „scientablen“) Weltbild ausgingen.

Stefan Monhardt, Berlin-Wilmersdorf

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