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Meinung: Allein mit dem Diktator

GROSSDEMONSTRATION IN SIMBABWE

Die demokratische Opposition in Simbabwe beweist Mut. Nach einem mehrtägigen Generalstreik hat sie die Menschen in dem verarmten Land aufgerufen, gegen Präsident Robert Mugabe auf die Straße zu gehen. Der greise Diktator jedoch hat in der Vergangenheit immer wieder deutlich gemacht, dass er keinen Widerstand duldet. Es kann also brenzlig werden an diesem Freitag in Simbabwe. Sollte es tatsächlich zu Gewalt kommen, werden die Menschen auf sich gestellt sein – weder die Nachbarstaaten Simbabwes noch der Westen werden ihnen zu Hilfe eilen. Eine Friedenstruppe für den benachbarten Kongo wurde erst aufgestellt, nachdem das Morden dort das Ausmaß eines Völkermordes annahm. Und die Soldaten sind bis heute nicht eingetroffen. Das weiß auch Robert Mugabe. Am Fall Simbabwe wird sich zeigen, was die neue Partnerschaft zwischen Afrika und den Industrienationen Wert ist, die beim G8-Gipfel in Evian bekräftigt wurde. Grundstein dieser Partnerschaft ist das Bekenntnis der Afrikaner zu Demokratie und Menschenrechten – an das sie sich auch gegenseitig erinnern wollen. An Mugabe jedoch hat bisher kein afrikanischer Führer Kritik geübt. Und auch die westlichen Staatschefs wollten in Evian die Harmonie nicht gefährden. In Simbabwe wird sich trotz der Proteste deshalb so schnell nichts ändern. uls

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