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Alleinerziehende und Hartz IV: Klassenreise als Krise

Alleinerziehende haben es besonders schwer, aus Hartz IV wieder herauszukommen. Wir brauchen Menschen und Politiker, die mit Kopf und Herz begreifen, dass dieser Zustand ein Skandal ist. Von Tissy Bruns.

Alleinerziehende haben es besonders schwer, aus Hartz IV wieder herauszukommen. Laut Familienbericht leben 40 Prozent von ihnen – 600 000 Mütter und eine Million Kinder – abhängig von Hartz IV. Nichts brennt sich Familien so negativ ein wie die lange Abtrennung von Arbeit. Sie ist Ausschluss vom normalen Leben. Kindern fehlt der Sportverein und der Musikunterricht. Die Hilfe für das Schulessen kann demütigen, die Isolierung der alleinerziehenden Mütter bedeutet für viele ihrer Kinder ein Aufwachsen ohne männliche Vorbilder. Was fehlt, ist bekannt: Kinderbetreuung, Ganztagsschulen, vernünftige Teilzeitjobs. Was noch mehr fehlt, ist die Einfühlung in die Lage dieser Frauen und ihrer Kinder: Kinder allein zu erziehen ist schwer, verdammt schwer. Ob ohne Job, immer knapp bei Kasse, bei jeder Klassenreise und jedem zerrissenen Anorak in der Klemme. Oder mit Job, immer mit der Uhr im Nacken, von einer Pflicht zur anderen mit dem Gefühl, es weder auf der Arbeit noch bei den Kindern zu schaffen. Sie und ihre Mütter brauchen eine Gesellschaft, Menschen, Politiker, die mit Kopf und Herz begreifen, dass dieser Zustand ein Skandal ist.tib

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