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Meinung: Alles wird entwertet

„Was Recht und was gerecht ist“ vom 5. Juli Wer vermeiden will, dass der Widerstand gegen einen Flughafenstandort über Jahrzehnte anhält – wer vermeiden will, dass das Ansehen des Flughafens dauerhaft geschädigt wird, muss zu anderen Umgangsformen mit den Anwohnern finden.

„Was Recht und was gerecht ist“

vom 5. Juli

Wer vermeiden will, dass der Widerstand gegen einen Flughafenstandort über Jahrzehnte anhält – wer vermeiden will, dass das Ansehen des Flughafens dauerhaft geschädigt wird, muss zu anderen Umgangsformen mit den Anwohnern finden.

Ausgangspunkt des neuen Denkens und Handelns muss die Befürchtung vieler Anwohner sein, dass der Fluglärm ihr Leben zur Qual werden lässt, ihr Eigentum entwertet und die Lebensplanung zerstört. Dagegen helfen keine Planfeststellungsbeschlüsse, keine Dezibelberechnungen und oft auch keine Lärmschutzfenster. Entlastung oder auch Druck zur Entscheidungsfindung kann hier nur die Perspektive auf einen möglichen Neuanfang an anderer Stelle schaffen. Dazu müssen Flughafenbetreiber eine Immobiliengesellschaft gründen und betroffenen Anwohnern den Ankauf ihres Hauses zu einem fairen Preis anbieten. Das Spannungsfeld der Preisfindung ist zum einen vom Gefühl der Anwohner definiert, dass ihre Immobilie durch den Flughafenbau entwertet wurde, das sich aber nicht im geminderten Verkaufspreis niederschlagen darf.

Auf der anderen Seite darf die Flughafen-Immobilien-Gesellschaft keine überzogenen Forderungen akzeptieren, aber auch keine demütigenden Preisdrückerverhandlungen führen. Dafür braucht es einen sensiblen Geschäftsführer mit sozialem Verantwortungsgefühl und diplomatischen Fähigkeiten.

Johannes Hauenstein,

Berlin-Reinickendorf

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