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Meinung: Am nackten Stil

Nun verströmt auch die Politik jene saure Gefühlsmelange aus Enttäuschung, Erschöpfung, Ratlosigkeit, Fatalismus, und Radikalisierung, die länger schon die Wähler ergriffen hat. Die Koalition würgt gallig weiter an sich selbst und sieht sich auch noch staunend dabei zu, mal hilflos gestikulierend, wie Angela Merkel, mal unangenehm grinsend, wie Kurt Beck.

Nun verströmt auch die Politik jene saure Gefühlsmelange aus Enttäuschung, Erschöpfung, Ratlosigkeit, Fatalismus, und Radikalisierung, die länger schon die Wähler ergriffen hat. Die Koalition würgt gallig weiter an sich selbst und sieht sich auch noch staunend dabei zu, mal hilflos gestikulierend, wie Angela Merkel, mal unangenehm grinsend, wie Kurt Beck. Man erkennt immerhin etwas Scham in den Gesichtern, wie sie da mit klebrigen Worten ihr Versagen in Zuckerwatte packen wollen. Vergebens, am Ende nuckeln alle nur am nackten Stil. Wer mag sich da noch freuen über die paar Zeichen einer leichten Besserung der Lage des Landes? Sie geben jedenfalls keine Orientierung im Morast der Mühe, durch den die Regierungsparteien lustlos stapfen. Da liegt es nahe, dass sich manche an einen der vielen selbstverständlichen Sätze des Bundespräsidenten erinnern, der heute noch zwingender richtig erscheint als bei der Erstanwendung zur Parlamentsauflösung im vergangenen Jahr: Demokratie heißt, die Wahl zu haben zwischen politischen Alternativen, sagte Köhler. Hier, das sind wir, rufen jetzt Liberale und Grüne im Chor. Ob die wirklich glauben, dass das jemand glaubt? lom

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