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Meinung: Am Spielfeldrand

Es war zu erwarten: Die Herausforderung, bei der Fußball-Weltmeisterschaft hinreichend Sicherheit vor Anschlägen, anderen Katastrophen und vor Randale zu gewährleisten, nimmt täglich zu. Wer geglaubt hat, schon Monate vor dem Spektakel hätten die Behörden alles im Griff, gab sich Illusionen hin.

Es war zu erwarten: Die Herausforderung, bei der Fußball-Weltmeisterschaft hinreichend Sicherheit vor Anschlägen, anderen Katastrophen und vor Randale zu gewährleisten, nimmt täglich zu. Wer geglaubt hat, schon Monate vor dem Spektakel hätten die Behörden alles im Griff, gab sich Illusionen hin. Das eigentlich amüsante Abenteuer WM bleibt unberechenbar, auch weil reichlich ungebetene Gäste „mitspielen“ wollen. Neonazis planen Provokationen, die dem Ansehen der Bundesrepublik über die Weltmeisterschaft hinaus schaden können. Etwa wenn Glatzköpfe – am liebsten vor den Kameras internationaler Fernsehteams – den judenfeindlichen Staatspräsidenten Irans hochleben lassen oder afrikanische Besucher attackieren. Hoffentlich werden Politik, Behörden und vor allem die vielen friedlichen Fußballfans in der Lage sein, die Aktionen der Fanatiker und schlagwütigen Hooligans ins Leere laufen zu lassen. Man könnte beispielsweise speziell markierte Abfallkörbe aufstellen, in denen rechtsextreme CDs und andere Propaganda leicht zu entsorgen wären. Ganz so einfach lässt sich ein anderes Problem nicht lösen: Die Mängel, die bei den Rettungsübungen der vergangenen Wochen zu beobachten waren, sind die Folge lang bekannter Versäumnisse. Dass es den Innenministern von Bund und Ländern nicht gelungen ist, zur WM die überlasteten analogen Funknetze der Sicherheitsbehörden durch ein digitales System zu ersetzen, könnte sich in zehn Wochen bitter rächen. fan

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