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Arbeitslager in Nordkorea: Der Unberechenbare

Nordkoreas Diktator Kim Jong Il zieht alle Register. Die beiden verurteilten US-Journalistinnen sind Teil eines großen Spiels geworden, mit dem er sich und seine Macht absichern will.

Kim Jong Il zieht alle Register. Mit der drakonischen Strafe von zwölf Jahren Arbeitslager für die beiden US-Journalistinnen, die an der nordkoreanisch-chinesischen Grenze gefilmt hatten, demonstriert der Diktator, dass er im diplomatischen Streit um sein Atomwaffenprogramm keinen Millimeter zurückweichen will. Die Reporterinnen sind Teil des großen Spiels geworden, mit dem er die Macht seines Regimes langfristig abzusichern versucht. Kim ist mehr denn je darum bemüht, unberechenbar zu wirken. Nach seinem jüngsten Atomwaffentest waren sich internationale Beobachter schließlich weitgehend darin einig gewesen, dass Nordkoreas Nuklearprogramm zwar eine enorme Provokation, aber keine akute Bedrohung ist. Die USA stecken in einer Zwickmühle. Soll Washington Nordkorea wegen zwei Einzelschicksalen Zugeständnisse machen? Außenministerin Hillary Clinton hat bereits angedeutet, dass sie dazu nicht bereit ist. Ob sie dies auch durchhalten kann, wird sich zeigen. Die Reporterinnen und ihre Familien müssen jedenfalls mit dem Schlimmsten rechnen. Bereits in früheren Jahrzehnten hat Kim Dutzende Südkoreaner und Japaner gekidnappt. Zwar ließ er einige gehen. Doch mit den anderen macht er noch immer, was ihm gefällt.

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