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Jobcenter in Leipzig

© dpa

Arbeitslosigkeit trotz Beschäftigungsrekord: Verpasste Chance

Obwohl immer mehr Menschen in Deutschland Arbeit finden, bleibt die Zahl der Erwerbslosen unverändert hoch. Die Politik hat sich irrtümlicherweise allein darauf verlassen, dass verstärkter Druck die beste Arbeitsmarktpolitik ist.

Es ist paradox: Immer mehr Menschen finden in Deutschland Arbeit, fast 42 Millionen waren es im vergangenen Jahr – schon wieder ein Rekord. Doch zugleich geht die Zahl derer, die eine Stelle suchen, kaum zurück. Und das, obwohl die Wirtschaft nach mehr Zuwanderern ruft, auch aus Rumänien und Bulgarien – deren Bürger dürfen seit dem Jahreswechsel ohne Beschränkung auch in der Bundesrepublik arbeiten. Selbst das anziehende Wachstum, das die Ökonomen für 2014 vorhersagen, dürfte am mäßigen Erfolg deutscher Arbeitsloser nichts ändern.

Eine Million findet keine Jobs

Dabei geht es immerhin um etwa eine Million Menschen. Für sie hat die moderne Arbeitswelt offenbar keine Verwendung mehr, nicht einmal im Niedriglohnbereich, denn sie sind meist schon länger als ein Jahr ohne Stelle. Eine Debatte, wie es so weit kommen konnte, findet nicht statt.

Eine verlorene Generation der Arbeitslosen

Offenbar hat sich die Politik seit den Agenda-Reformen allein darauf verlassen, dass verstärkter Druck auf Erwerbslose die beste Arbeitsmarktpolitik ist. Das stellt sich nun als Irrtum heraus. Qualifikation, Betreuung auch von Problemfällen hätte es in viel stärkerem Maße geben müssen. Nun ist es dafür zu spät, die meisten der jetzt Arbeitslosen sind eine verlorene Generation.

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