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ARD und Quote: In der „Bruce“-Falle

Die ARD hat ein Problem. Und zwar um 18.55 Uhr. Dort liegt das Bermudadreieck des deutschen Fernsehens.

Das Bermudadreieck des deutschen Fernsehens ist geortet. Es liegt, ausgerechnet, in der ARD um 18.55 Uhr. Was immer der Marktführer im deutschen Fernsehen auf große Fahrt geschickt hat, wurde dort vom Zuschauer mitleidlos versenkt: Harald Schmidts Spielshow „Psst“, die Serie „Zwei Engel für Amor“, die Stylingshow „Bruce“. Nun hat es das Kuppelformat „Ich weiß, wer gut für dich ist“ erwischt. In ihrer Not schickt die ARD die Serie „Berlin, Berlin“ auf Wiederholungskurs. Die Zeit, die gewonnen wird, kann zu Einsicht und Umkehr genutzt werden. Es mag ja das Erste überraschen, aber das Publikum will nicht das, was das öffentlich-rechtliche Fernsehen will – eine schlechte Kopie der privaten Konkurrenz sein. Wie wäre es zur Abwechslung mit einem öffentlich-rechtlichen Angebot? Das hoffentlich schlechte Gewissen hat die ARD vor kurzem veranlasst, „Wissen vor 8“ in das Werberahmenprogramm vor der „Tagesschau“ zu zwängen. Wo sonst 25 Minuten Zeit für das Drama um „Bruce“ war, hat Ranga Yogeshwar beschämende fünf Minuten. Wissen ist sexy, weiß das die ARD? Der Privatsender Pro Sieben zeigt „Galileo“ mit respektablen Quoten (und lautem Geklingel in der Werbekasse). Solch ein Format ist öffentlich-rechtlicher Kernauftrag. Oder die ARD zeigt das ZDF. Getreu dem Motto: „Ich weiß, wer gut für dich ist.“ jbh

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