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Auf seine Unterstützer kann sich Julian Assange verlassen.

© dapd

Ecuador gewährt Asyl: Assange, der König der Herzen

Schweden ist weder für eine Unrechtsdiktatur noch eine Willkürjustiz bekannt. Und die Veröffentlichung von Botschaftsdepeschen brachte außer Klatsch und Drama wenig Sinnvolles. Warum nur fliegen Julian Assange trotzdem die Herzen zu?

Das Lied der Menschenrechte wird vor allem in Europa viel gesungen, nun möchte sich ein südamerikanisches Land für den Chor qualifizieren. Ecuador erklärt den Gründer von Wikileaks, Julian Assange, zum politisch Verfolgten und gewährt ihm Schutz. Yes, we can, so klingt es aus Quito, man will dem mächtigen Nachbarn im Norden mal zeigen, wo Barthel den ethischen Most holt. Mehr steckt vermutlich nicht hinter der Entscheidung. Es wäre tragisch, würden die Briten deshalb mit Gewalt die Botschaftstüren öffnen. So muss man sich einstellen auf ein diplomatisches Gezerre. Nutzen wird dies alles weniger dem globalen Zivilisationsfortschritt als einer einzigen Person, Julian Assange.

Dem Enthüller und Verschwörungstheoretiker geht es darum, sich effektvoll einem Verfahren wegen Sexualstraftaten in Schweden zu entziehen. Schweden ist weder für eine Unrechtsdiktatur noch eine Willkürjustiz bekannt. Und dass die Veröffentlichung von Botschaftsdepeschen ein Akt war, der nicht nur die USA ärgerte, sondern außer Klatsch und Drama wenig Sinnvolles erbrachte, ist ebenfalls kein Geheimnis.

Der Fall Assange in Bildern:

Trotzdem fliegen dem Mann die Herzen zu, jetzt auch die der ecuadorianischen Regierung. Niemand kann was für seine Gefühle, aber auf internationaler Bühne sollte mehr Vernunft herrschen.

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