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Atomkraft und Geld: Zum Ersten, zum Letzten

Wenn die Laufzeit ein Produkt wäre, müsste es weiterverkaufbar sein. Das wäre nur möglich, wenn alle Reaktoren gleich sicher wären - sind sie aber nicht.

Auktion klingt nach Marktwirtschaft. Und wer sich an die Versteigerung der Mobilfunklizenzen erinnert, kann die Begeisterung der Finanzpolitiker für den Vorschlag verstehen, auch die geplanten längeren Laufzeiten für die Atomkraftwerke unter den Betreibern zu versteigern. Allerdings würde es eine Versteigerung längerer Laufzeiten sehr schwer machen, damit auch neue Sicherheitsauflagen für die Meiler zu verbinden. Denn wenn die Laufzeit zum Produkt würde, das versteigert wird, müsste es weiterverkaufbar sein. Die Laufzeiten müssten frei handelbar sein. Das wäre nur möglich, wenn davon ausgegangen werden könnte, dass alle Reaktoren in Deutschland gleich sicher sind. Das sind sie aber nicht. Gerade die älteren Anlagen – dazu zählt auch das relativ neue Atomkraftwerk Krümmel, weil das Design der Anlage aus den 60er Jahren stammt – haben konzeptionelle Sicherheitsmängel, die durch Nachrüstungen nicht auszugleichen sind. Aus der Koalition wird gelobt, dass durch eine Auktion die Laufzeiten auf die Anlagen verteilt werden könnten, die sie am nötigsten bräuchten. Genau das ist das Problem. Neckarwestheim 1 oder Biblis A sind eben Anlagen, die nicht mehr heutigen Sicherheitsstandards entsprechen.

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