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Meinung: Auf Bewährung

ITALIENISCHE SIGNALE AN BERLIN UND BRÜSSEL

Soll man jetzt eine Strichliste anlegen? Wer zeigt sich in Rom noch unbeugsam, wer bemüht sich schon um die Verständigung des amtierenden EURatspräsidenten mit der Gemeinschaft, die er eigentlich voranbringen sollte? Nicht Silvio Berlusconi persönlich, aber doch zwei seiner Minister haben sich von den dümmlichen Attacken des Staatssekretärs Stefani auf die Deutschen im Allgemeinen und die deutschen Urlauber im Besonderen distanziert. Und in der Hauptsache, im Streit um seinen Auftritt im Europäischen Parlament, gibt Berlusconi persönlich ein Signal des Einlenkens und äußert gegenüber dem Parlamentspräsidenten Cox sein Bedauern. Doch wie viel zählen solche Gesten von einem Menschen, der sich als Meister der Relativierung gefällt? Schröder jedenfalls traut den Versprechungen nicht, sonst könnte er seinen Urlaub in Italien für gerettet erklären und müsste nicht mahnen, die römischen Erklärungen zu Stefani dürften nicht verwässert werden. Gut, dass die Bundesregierung und die EU-Partner über ein wirksames politisches Druckmittel verfügen. Berlusconi möchte als Gastgeber der europäischen Verfassungsbeschlüsse in die Geschichte eingehen, bei einem Gipfel in Rom. Er ist jetzt auf Bewährung, mindestens bis zum Frühjahr 2004. hmt

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