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Integration: Aufstieg wird nicht vom Gesetz verordnet

Die zweite und dritte Generation der türkischen Immigranten steht am Rand der Gesellschaft, andere tun sich leichter. Der Staat kann helfen, die Integration jedoch nicht allein bewältigen.

Nein, Berlin hat diesmal nicht die rote Laterne, sondern das Saarland. Dort hat fast jeder zweite Türke keinen Bildungsabschluss, wie das Berlin-Institut feststellt. Hohe Arbeitslosigkeit, viele Sozialhilfeempfänger, große Bildungsferne – all diese brisanten Faktoren tragen auch in Berlin dazu bei, dass die zweite und dritte türkische Migrantengeneration am Rande der Gesellschaft steht. Wichtig und richtig ist deshalb, dass Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble ausdrücklich betont: „Ihr seid wichtig: Wir schätzen euch.“ Es kann angesichts der miserablen Erfolge der türkischen Migranten erneut beklagt werden, dass die Bundesrepublik jahrzehntelang eine falsche – nämlich keine – Integrationspolitik betrieben hat. Die Probleme erklärt dies aber nur teilweise. Und das ist das eigentlich Brisante an der Studie, die erstmals die Integrationserfolge einzelner Migrantengruppen vergleicht: Danach nämlich sind andere Migranten viel erfolgreicher als die Türken. In Berlin kann das jeden Tag beobachtet werden, auch in den Schulen. Kinder aus asiatischen Ländern, etwa aus Vietnam, gehören zu den erfolgreichsten Schülern. Nicht für alles ist der Staat verantwortlich; Aufstiegswillen und Initiative kann kein Gesetz verordnen. gn

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