zum Hauptinhalt

Meinung: Aus freien Stücken

Günther Oettingers Trauerrede auf Hans Filbinger hat denn in all dem Falschen und Beschönigenden über dessen Rolle im „Dritten Reich“ am Ende doch noch ein Gutes gehabt. Sie förderte im Bundesarchiv in Berlin am Dienstag den NSDAP-Aufnahmeantrag des früheren baden-württembergischen Ministerpräsidenten aus dem Jahr 1937 ans Tageslicht.

Günther Oettingers Trauerrede auf Hans Filbinger hat denn in all dem Falschen und Beschönigenden über dessen Rolle im „Dritten Reich“ am Ende doch noch ein Gutes gehabt. Sie förderte im Bundesarchiv in Berlin am Dienstag den NSDAP-Aufnahmeantrag des früheren baden-württembergischen Ministerpräsidenten aus dem Jahr 1937 ans Tageslicht. Nun ist es vorbei mit den Versuchen, aus Hans Filbinger einen Widerstandskämpfer zu machen, dem durch eine linke Intrige bitteres Unrecht geschah. Ab jetzt hemmen neue Fakten jede Fabulierlust. Und diese Fakten sind ganz einfach, ganz eindeutig, sie leiten sich aus der deutschen Sprache ab. Wer in der CDU ist, ist ein Christdemokrat. Wer in der SPD ist, ist ein Sozialdemokrat. Wer in der NSDAP war, war ein Nationalsozialist, oder, verkürzt, ein Nazi. Niemand musste in diese Partei eintreten. Niemand wurde gezwungen, den Satz „Ich verspreche, als treuer Gefolgsmann des Führers die Partei mit allen meinen Kräften zu fördern“ zu unterschreiben. Gespannt sein darf man nun nur noch auf jene Filbinger Wohlgesinnten, die seine NSDAP-Mitgliedschaft als taktischen Akt des Protests darstellen. apz

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false