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Bahn-Privatisierung: VEB Schiene

Volksaktie – da denkt man an die Telekom und liegt falsch. Damals wurden Bürger mit vermeintlich bombensicheren Renditen geködert.

Volksaktie – da denkt man an die Telekom und liegt falsch. Damals wurden Bürger mit vermeintlich bombensicheren Renditen geködert. Heute sollen sie Aktien zeichnen, um die Deutsche Bahn vor den Heuschrecken zu retten. Die Gemeinsamkeit ist höchstens, dass sie in beiden Fällen für dumm verkauft werden. Die SPD-Linke will die Bahn zu einem volkseigenen Betrieb machen – die gewählten Volksvertreter halten 51 Prozent, der Souverän selbst den Rest. Diese Idee ist das Gegenteil von Privatisierung; ein Hauch von Volxküche und „taz“-Spendenabo soll in den globalen Logistikkonzern einziehen. Anleger sollen keine Stimmrechte haben, aber die Bahn-Card billiger kriegen. Etwas national ist die Idee auch – die Deutsche Bahn dem deutschen Volke. Klar ist: Wer die Volksaktie fordert, will eine ganz andere Bahn. Am ärgerlichsten ist nicht der Vorschlag selbst, sondern dass der Bundesverkehrsminister verspricht, ihn ernsthaft zu prüfen. Ein deutliches Wort von ihm hätte ja mal Charme gehabt. Bevor man auf diesen Unsinn eingeht, sollte man lieber die Privatisierung abblasen. Denn das bestehende System Bahn hat immerhin den Vorzug, dass es funktioniert.mod

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