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Meinung: „Bei jeder Niederlage …

… muss ein Vorsitzender darüber nachdenken, ob er zurücktritt.“ Es muss schon ziemlich schlecht um eine Partei bestellt sein, wenn ein Sprecher über seinen Vorsitzenden sagt, er sei kurz vor einer Wahl gerade mal „vorsichtig optimistisch“.

Von Matthias Meisner

… muss ein Vorsitzender darüber nachdenken, ob er zurücktritt.“

Es muss schon ziemlich schlecht um eine Partei bestellt sein, wenn ein Sprecher über seinen Vorsitzenden sagt, er sei kurz vor einer Wahl gerade mal „vorsichtig optimistisch“. Lothar Bisky (62) kann derzeit nur bangen. In Umfragen vor der Europawahl schwankt die PDS zwischen vier und fünf Prozent. Seine eigenen Strategen müssen viel reden, um die guten Chancen zu behaupten: Eine niedrige Wahlbeteiligung könnte der PDS nützen, und 1,2 Prozent im Westen wie bei der Wahl 1999 sollen noch einmal drin sein. Der Kulturwissenschaftler Bisky hat seit seiner Wahl im Sommer 2003 ein wenig Ruhe in die Partei gebracht. Doch in der Gunst des Wählers ist die PDS trotz des Stimmungstiefs der SPD nicht gestiegen. So war sein Spruch mit der Rücktrittsdrohung als Appell an die Genossen gedacht, mehr zu kämpfen. Und er sollte ablenken davon, dass andere in der PDS längst das große Wort führen. Etwa die Europakandidatin Sahra Wagenknecht, die in Talkshows gegen den „entfesselten Kapitalismus“ in Europa wettert. So harsch würde Bisky das nie sagen.

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