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Unheimlich produktiv: Der Schauspieler und Produzent James Franco.

© Larry Busacca/Getty Images/AFP

Berlinale: Nordkorea warnt die Berlinale-Macher

Der Schauspieler James Franco wird auf der Berlinale omnipräsent sein. Mit "The Interview" sorgt er auch in Berlin für Wirbel.

Drei Filme? Vier Filme? James Francos Präsenz auf der diesjährigen Berlinale ist nicht leicht zu beziffern. Als Hauptdarsteller wird der umtriebige Kalifornier in den Festivalbeiträgen der beiden Regie-Giganten Wim Wenders und Werner Herzog zu sehen sein, zusätzlich spielt er die Hauptrolle im Panorama-Beitrag „I am Michael“, den der 36-Jährige auch als Produzent ins Rennen schickt.

Nordkorea warnt die Berlinale-Macher vor "gnadenloser Bestrafung"

Und dann ist da noch „The Interview“. Die skandalumwitterte Nordkorea-Satire, ebenfalls mit Franco in der Hauptrolle, läuft zwar nicht im Berlinale-Programm, kommt aber ausgerechnet an deren Eröffnungstag ins Kino. Grund genug für die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA, eine an die Berlinale-Macher gerichtete Warnung zu verbreiten: Sie würden einer „gnadenlosen Bestrafung nicht entkommen“, sollten sie es wagen, den Film zu zeigen. Dass dies nie geplant war und Francos vierte Rolle mit der Berlinale nichts zu tun hat, musste Festivalchef Dieter Kosslick eigens in der nordkoreanischen Botschaft erklären. Man sei in Freundschaft auseinandergegangen, ließ er danach wissen.

James Franco nimmt den Wirbel um "The Interview" gelassen

Franco selbst äußerte sich zuletzt nur noch zurückhaltend bis amüsiert über die politischen Wirren rund um „The Interview“. Es erstaune ihn schon ein wenig, sagte er „The Daily Beast“, dass inzwischen selbst amerikanische Konservative wie Mitt Romney den Film als Meilenstein der Meinungsfreiheit anpriesen. Von den südkoreanischen Aktivisten, die „The Interview“ gerne auf DVDs brennen und über nordkoreanischem Territorium abwerfen würden, habe er gehört, fügte Franco hinzu. „Aber ich habe keine Ahnung, ob Nordkoreaner überhaupt DVD-Player haben.“

Mit drei Filmen – beziehungsweise dreieinhalb – wird das künstlerische Multitalent Franco in jedem Fall einer der meistdiskutierten Festivalgäste sein, wenn an diesem Donnerstag die Berlinale startet. Als Schauspieler ist Franco derzeit dauergebucht, darüber hinaus führt er Regie, produziert, schreibt, ist außerdem als bildender Künstler tätig und gibt Literatur- und Drehbuchkurse an der Universität von Los Angeles. Wie er das alles unter einen Hut bringe, wollte „Glamour“ unlängst von ihm wissen. „Es fällt mir schwer, einfach mal ruhig zu sitzen“, antwortete der Nachkomme russisch-jüdischer, portugiesischer und schwedischer Einwanderer. „Manchmal kann ich nicht einschlafen, weil zu viele Ideen in meinem Kopf kreisen.“

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