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Berliner Bankenskandal: Ein Denkmal für Sarrazin

Große Banken, die in Milliardenlöchern versinken, finden wir heute an jeder Ecke. Doch weil Berlin schon immer gern Vorreiter war, hatten wir das erste Kreditinstitut zu bieten, das an skandalösen Immobiliengeschäften fast zugrunde ging.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Die landeseigene Bankgesellschaft Berlin fiel 2001 dem politischen Filz und kriminellen Finanzhasardeuren beinahe zum Opfer. Hätte der Senat damals nicht den großen Garantieschirm aufgespannt, hätte die größte Bankenpleite der Nachkriegsgeschichte das Land Berlin mit in den finanziellen Abgrund gerissen. Stattdessen geschah ein Wunder: Die Bank wurde unter knallharter Staatsaufsicht erfolgreich saniert und für einen traumhaften Preis verkauft. Jetzt sieht es so aus, dass sogar die ehemaligen Schrottimmobilien, die – versehen mit unhaltbaren Gewinngarantien – den Crash ausgelöst hatten, demnächst versilbert werden können. Zieht man Bilanz, bleibt aus der ganzen Bankenaffäre noch eine kleine Unfallrente für das Land Berlin übrig. Mit unglaublicher Zähigkeit hat Finanzsenator Thilo Sarrazin diese Rettungsstrategie seit seinem Amtsantritt verfolgt. Wenn er ein (preiswert gestaltetes) Denkmal verdient, dann dafür. za

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