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Berliner Handreichung zum Islam: Nachsitzen

Mit einer Handreichung sollen sich Berliner Lehrer in den Islam einarbeiten. Doch der Text spiegelt die Haltung von Rot-Rot zu Religion und Integration wider: so richtig interessiert es keinen.

Seit vier Jahren bastelt die Berliner Bildungsverwaltung an einer Handreichung für Lehrer zum Thema Islam. Das Ergebnis ist: mager. Sicher, die Erwartung ist überzogen,100 Seiten könnten letztgültige Wahrheiten und klare Handlungsanweisungen bieten. Glaubenssätze können unterschiedlich ausgelegt werden; der Koran enthält viel Widersprüchliches. Ein Lehrer, der viel mit muslimischen Familien zu tun hat, wird nicht umhinkommen, sich selbst in das Thema einzuarbeiten. Auch wenn er Mathe unterrichtet. Aber von einem Leitfaden kann man wohl schon erwarten, dass er nicht veraltet ist, bevor er in die Druckerei kommt. Das aber ist der jetzt vorliegende Entwurf, da er die Lehrer nicht einmal umfassend über die juristische Kontroverse zur Frage der Gebetsräume informiert. Der Text spiegelt die Haltung der meisten Senatoren von Rot-Rot zu Religion und Integration wider: so richtig interessiert es keinen. Kieze, in denen solche Fragen den Lehrern unter den Nägeln brennen, sind weit weg vom Roten Rathaus. Es gibt großen theologischen und juristischen Sachverstand in der Stadt. Der Bildungssenator sollte den Entwurf nicht absegnen. Es geht besser, ganz bestimmt.

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