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Meinung: Berliner Sendepause

Das wird ein Fest: eine knallige Eröffnungsshow und ein packendes Finale im Berliner Olympiastadion, eine hochmotivierte Nationalmannschaft von Jürgen Klinsmann im Hotel in Grunewald, die Mächtigen aus Wirtschaft und Weltpolitik am Gendarmenmarkt, der FußballWeltverband Fifa im Adlon, der Fußball-Globus an der Gedächtniskirche, eine Million friedlich feiernde Fans zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule. So viele großartige Bilder bietet die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 für Berlin.

Das wird ein Fest: eine knallige Eröffnungsshow und ein packendes Finale im Berliner Olympiastadion, eine hochmotivierte Nationalmannschaft von Jürgen Klinsmann im Hotel in Grunewald, die Mächtigen aus Wirtschaft und Weltpolitik am Gendarmenmarkt, der FußballWeltverband Fifa im Adlon, der Fußball-Globus an der Gedächtniskirche, eine Million friedlich feiernde Fans zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule. So viele großartige Bilder bietet die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 für Berlin. Doch die Stadt geht nicht auf Sendung. Seit Monaten kann sich der Senat nicht entscheiden, wo er den Gästen aus aller Welt einen Platz zum Feiern anbietet – so lange lässt sich der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit Zeit, dass nun sogar Innenminister Otto Schily zur Eile mahnen muss. Ein knappes Jahr vor dem Anpfiff hat die Stadt viele Möglichkeiten zur Werbung in eigener Sache vertan – durch schlampige Planung, politische Uneinigkeit, hauptstädtische Überheblichkeit. Das „Live 8“-Konzert sah provinziell aus? Zur WM geht es noch schlimmer: Baustellen am Brandenburger Tor und Unter den Linden, eine Abrissgrube für den Palast der Republik, eine weltweit übertragene Fanparty von einer ausrangierten Entlastungsstraße im Tiergarten. Gut, dass Jürgen Klinsmann in Amerika von alldem nichts mitbekommt. ide

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