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Berlins Brennpunktschulen: Höchste Zeit

Es ist erst ein Jahr her, da forderten die Grünen in Berlin sieben Millionen Euro pro Jahr zusätzlich für Schulen in sozialen Brennpunkten. Die rot-schwarze Koalition, die schon damals regierte, verdrehte nur die Augen.

Es ist erst ein Jahr her, da forderten die Grünen in Berlin sieben Millionen Euro pro Jahr zusätzlich für Schulen in sozialen Brennpunkten. Die rot-schwarze Koalition, die schon damals regierte, verdrehte nur die Augen. Dass ein Jahr später alles anders ist und dass statt sieben sogar 15 Millionen Euro fließen sollen, liegt ganz erheblich an SPD-Fraktionschef Raed Saleh. Als Berliner palästinensischer Herkunft weiß er besser als die meisten anderen im Parlament, was es bedeutet, wenn Kinder aufgrund von Sprachproblemen und bildungsfernen Familien schon in der Schule scheitern. Ihr Weg zum sozialen Aufstieg sei an Brennpunktschulen „sehr steinig“, sagte er, als er sein millionenschweres Programm vorstellte. Man kann sich vorstellen, dass Saleh dabei auch an sich und seinen mühsam erkämpften Aufstieg gedacht hat. Das kann man Betroffenheitspolitik nennen, aber sie muss an diesem Punkt nicht einmal schlecht sein. Denn es geht ja längst nicht mehr um einzelne arme Brennpunkteinrichtungen, denen man helfen kann oder auch nicht, sondern um die erdrückende Masse von über 200 Schulen, die die Folgen der Massenarbeitslosigkeit in weiten Teilen der Stadt zu tragen haben. Da hilft nicht mehr die Gießkannenpolitik der vergangenen Jahrzehnte. Da muss man klotzen statt kleckern. sve

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