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Berlins Lehrer und ihre Brandbriefe: Förderunterricht

Nicht alle Brandbriefe haben den gleichen Brennwert. Das zeigt die jüngste Berliner Aufregung über die Stellungnahme von tausend Grundschullehrern zum angeblich sinnlosen Bundesvergleichstest für Drittklässler in Problembezirken.

Nicht alle Brandbriefe haben den gleichen Brennwert. Das zeigt die jüngste Berliner Aufregung über die Stellungnahme von tausend Grundschullehrern zum angeblich sinnlosen Bundesvergleichstest für Drittklässler in Problembezirken. Kein Vergleich mit dem heißesten Brandbrief der vergangenen fünf Jahre – der Überlegung der Rütli-Lehrer, den Betrieb ihrer Schule ganz einzustellen. Den Grundschullehrern aus den Bezirken mit hohen Migranten- und Prekarier-Anteil ist weniger heiß. Viele wollen die Arbeiten nun doch schreiben lassen. Die Aufregung ist erloschen – jedenfalls bei einem Teil der Unterzeichner und jedenfalls so weit, dass die Kinder nun doch zeigen sollen, was sie nicht können. Andere Lehrer halten den Test weiterhin für Zeitverschwendung – was man verstehen kann: Wenn Kinder, wie diese Lehrer versichern, zu wenig Deutsch sprechen, dann ist das ein sozusagen unvergleichliches Unvermögen. Die Lehrer, die die ihnen anvertrauten Schüler am Test nicht teilnehmen lassen wollen, zeigen immerhin, dass es ihnen ernst war mit dem Brandbrief. Hoffentlich nutzen sie die freien Stunden für ein wenig Unterricht in der Landessprache. wvb.

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