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Meinung: Berlins Luftkreuz – heiße Luft

MÜNCHEN UND LEIPZIG STARTBEREIT

Den Flughafen BerlinTegel kann man weder mit der U- noch mit der S-Bahn erreichen. Bis zum Flughafen Berlin-Schönefeld hingegen führen Schienen. Beinahe. Gut zu Fuß sollte man auf jeden Fall sein, wenn man von dort abfliegen will. Der Flughafen Leipzig-Halle ist seit gestern an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn angeschlossen. Zum Münchner Airport fährt die S-Bahn und demnächst eine Magnetbahn, zum Frankfurter der ICE, und alle miteinander – in München wurde gerade Einweihung gefeiert – haben top ausgebaute Terminals und modernste Start- und Landebahnen. Bis auf Berlin. In Berlin wird seit mehr als einem Jahrzehnt geplant, geklagt und intrigiert. Während sich die Länder Berlin und Brandenburg im Streit um den besten Standort gegenseitig lahm legten, haben andere gebaut. Manfred Stolpe, der als Ministerpräsident an diesem Hickhack nicht unschuldig war, machte den Bayern jetzt bei der Übergabe des Terminal II Komplimente. Die Lufthansa hat dort groß investiert. Das wollte sie vor einem Jahrzehnt noch in Berlin tun. Von einem internationalen Drehkreuz in der Hauptstadt reden inzwischen nur noch Phantasten. Wenn Schönefeld in den nächsten sechs bis sieben Jahren sein architektonisches Ostblockimage abgelegt und eine akzeptable Infrastruktur verpasst bekommen hat, können wir schon von Glück reden. Alles andere ist heiße Luft. apz

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