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Berlins Schulen: Andere Ungerechtigkeit

Rund 20.000 Berliner Familien steht ein nervenaufreibender Frühling bevor: Im Februar müssen sie entscheiden, auf welcher weiterführenden Schule sie ihr Kind anmelden, dann beginnt eine monatelange Warterei auf die Zu- oder Absage.

Die Verunsicherung ist immens, weil niemand weiß, wie sich das neue Aufnahmeverfahren auswirken wird. Sicher ist nur: Statt der Grundschulempfehlung plus der BVG-Verbindung werden künftig die Noten der letzten beiden Zeugnisse ausschlaggebend sein, wenn es mehr Anmeldungen als Plätze auf der gewünschten Schule gibt. Schon drohen Eltern mit Klagen, weil die Notenvergabe von Klasse zu Klasse, Schule zu Schule und Bezirk zu Bezirk stark variiert. Die Warnungen vor Ungerechtigkeit sind nachvollziehbar. Allerdings sollten die Betroffenen bei aller Aufregung nicht vergessen, wie ungerecht es zuging, als die BVG- Verbindung den Ausschlag gab. Die Noten haben in jedem Fall mehr mit der Eignung eines Schülers zu tun als die Lage der Wohnung. Und man soll sich nichts vormachen: Die Zahl der Plätze an beliebten Schulen bleibt gleich – egal welches Vergabeverfahren gewählt wird. Verlierer wird es immer geben.

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