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Meinung: Blühende Landschaft

Was ist bloß mit den Deutschen los: Plötzlich fordern sie von der Bundesregierung tiefgehende Reformen, sind zu persönlichen Einbußen bereit und wünschen eine stärker an Leistung und Ehrgeiz orientierte Gesellschaft. Auf die schützende Hand des Staates wollen sie allerdings auch nicht verzichten.

Was ist bloß mit den Deutschen los: Plötzlich fordern sie von der Bundesregierung tiefgehende Reformen, sind zu persönlichen Einbußen bereit und wünschen eine stärker an Leistung und Ehrgeiz orientierte Gesellschaft. Auf die schützende Hand des Staates wollen sie allerdings auch nicht verzichten. Das ist das irritierende Ergebnis der bundesweiten Umfrage der Initiative „Perspektive Deutschland“, an der sich über 600 000 Menschen beteiligten. Eines wird aber bei der gestern vorgestellten Studie deutlich: Die bleierne Zeit des Pessimismus scheint in Deutschland vorbei zu sein; in allen Regionen wächst die Zuversicht. Dass sich an den Sonnenplätzen der Statistik die üblichen Verdächtigen tummeln – München, Stuttgart und der süddeutsche Raum – verblüfft nicht; bedeutsamer ist, dass auch in Ostdeutschland die Zahl zufriedener Bürger wächst. Die Menschen in Leipzig und Dresden erwarten gar, dass ihre Städte in den nächsten Jahren weit nach vorne kommen werden. Und selbst die miesepetrigen Berliner glauben, dass sich die Hauptstadt vom vorletzten Platz im Ranking der Großstädte verbessern wird. Schön, dass auch die Sehnsucht nach eigenen Kindern laut der Umfrage zunimmt. Die Deutschen sind noch für Überraschungen gut. Wie belastbar der Reformwillen ist, wird sich zeigen, wenn die Bundesregierung ihre Untertanen beim Wort nimmt. gn

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