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Boni bei der Kassenärztlichen Vereinigung: Freiwillig großzügig

Wer hätte das gedacht!? Sicher, die Mühlen der Justiz mahlen langsam, gerade in der Welt der Gesundheitsfunktionäre. Jetzt aber macht die Staatsanwaltschaft ernst. Doch ein genauer Blick lohnt.

Nun, nach drei Jahren, sind die drei Berliner Vorstände der Kassenärztlichen Vereinigung wegen Untreue angeklagt. Klar, 183.000 Euro als Sonderprämie sind viel Geld – auch für viele Praxisärzte, die mit ihren 60-Stunden-Wochen die Gehälter ihrer Spitzenfunktionäre erwirtschaften müssen. Dennoch ist ein Blick zurück angebracht: Die drei Vorstandsmitglieder sind Angestellte in einer öffentlich-rechtlichen Einrichtung. Innerhalb dieser Einrichtung gibt es Mitbestimmungsregeln. So wenig die internen Wahlen vielleicht auch genutzt werden, das zuständige Ärzteparlament in der KV hat der Prämienregelung zugestimmt. Und so stimmt eben auch: Der Arbeitgeber der drei Funktionäre hat eben jenen eine üppige Prämie zugesichert. Mögen die drei auch um das viele Geld gekämpft haben, letztendlich haben sie es nicht erschlichen, sondern man hat es ihnen gegeben. Sollte das nicht rechtens gewesen sein, hätten die Kassenärzte der Stadt vielleicht besser hinsehen sollen.

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