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Brandt im Visier der RAF: Mehr Terror wagen

Waren die Entführungspläne mehr als ein Gedankenspiel? Und spielt das eine Rolle?

Alles war möglich, in jenen Terrortagen des Aprils 77, jenes Schreckensjahres, das seinen furchtbaren Showdown ja erst noch im „Deutschen Herbst“ haben sollte, mit der Ermordung von Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer, der Entführung der Lufthansa-Maschine „Landshut“ und schließlich dem kollektiven Selbstmord der RAF-Häftlinge von Stammheim. April 77 - Generalbundesanwalt Siegfried Buback war gerade ermordet, Schleyer noch am Leben und die „Gefangenen“ von Stammheim saßen ein, wurden ungeduldig und machten Druck. Dass in einer derartigen Situation die Terrorgruppe um ihre damalige Rädelsführerin Brigitte Mohnhaupt auch „erwogen“ haben könnte, den früheren SPD-Bundeskanzler Willy Brandt zu entführen, um einsitzende Gesinnungsgenossen freizupressen, ist sicher denkbar, schon allein deshalb, weil es in jenen Tagen das Undenkbare nicht mehr gab. Ob es allerdings mehr als ein Gedankenspiel war, geht aus dem jetzt nach mehr als 20 Jahren veröffentlichten Urteil gegen Mohnhaupt und Klar nicht hervor. Wahrscheinlich ist das nicht. Und als Beleg für die gesteigerte Perfidie einer irrlichternden Terrortruppe ist das auch nicht notwendig. Vbn

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