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Meinung: Buren in Berlin

Der Erzengel Michael steht für den Kampf gegen das Böse – davon ist Vertriebenenpräsidentin Erika Steinbach überzeugt. Sie sieht darin ein „versöhnliches Signal“.

Der Erzengel Michael steht für den Kampf gegen das Böse – davon ist Vertriebenenpräsidentin Erika Steinbach überzeugt. Sie sieht darin ein „versöhnliches Signal“. Beim Berliner Kardinal Sterzinsky ist diese Botschaft offenbar noch nicht angekommen. Voller Sorge um das Ansehen des Erzbistums fordert er jetzt einen gesellschaftlichen Konsens über die Ziele des Erinnerungszentrums – den es erkennbar nicht gibt. Dafür ist allerdings nicht nur Steinbach verantwortlich, sondern auch die Verschleppungstaktik der Bundesregierung. Seit dem Beschluss des Bundestages von 2002, ein Europäisches Zentrum gegen Vertreibung zu etablieren, ist kaum etwas passiert. Aus dem Zentrum wurde ein Netzwerk, das sich allgemein mit „Gedenken und Solidarität“ im Europa des 20. Jahrhunderts befassen soll. Nach dem Willen Polens soll sogar die Burenfrage in Südafrika hier thematisiert werden. Doch selbst dieser Ansatz überfordert Kulturstaatsministerin Weiss: Seit Wochen kündigt sie die Einrichtung eines NetzwerkSekretariats an, ohne dass etwas passiert. Ein redliches Gedenken der Vertreibungsopfer sieht anders aus. SB

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