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Meinung: CDU-Chefin unter Druck: Expertin für Macht

Führung ist . .

Führung ist . . . wenn frau den Überblick behält, Sinn für die Hierarchie der Argumente und der Themen zeigt, wenn sie inhaltlich-konzeptionell eine Alternative bietet. Angela Merkel will regieren, keine Frage, und nur vorerst die CDU. Aber schon die sträubt sich, weil die Parteivorsitzende immer wieder mal unterschätzt, dass sie die Geister, die ihr Vorgänger rief, nicht so einfach loswird. Eine offene Debatte wollte Wolfgang Schäuble, er setzte diese für die CDU neue Form auch mit ihrer, mit Merkels Hilfe durch; doch gelang es ihm, die Debatte zu bestimmen. Merkel ist das bisher selten gelungen. Es wird ihr keine Autorität zugemessen, außer in Machtfragen. Und in den Themen, die länger ihre waren - Umweltpolitik - ist nichts inhaltlich Aufrüttelndes zu hören. Vielmehr verschenkt sie die Chance, sich über Expertentum zu profilieren. Der öffentlich gewordene Unmut über die Behandlung der Kanzlerkandidatenfrage oder der Kiep-Million reicht deshalb tiefer. Wo die Führungsfrau Raum lässt, nutzen ihn andere: Peter Müller, der Saarländer, in der Zuwanderungskommission, ja auch Fraktionschef Friedrich Merz erlebt einen sanften Frühling. In Wiesbaden und München sitzen zwei Männer, die sich still darüber freuen können. Substanz entscheidet - so lautet das Motto für die CDU im Wettbewerb mit Kanzler Schröder. Es ist richtig: als Anspruch. Aber an beide Seiten.

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