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Berliner Sozialstrukturatlas: Chance und Risiko eines Datenschatzes

Von diesem Datenschatz haben sie geträumt – Sozialexperten in Politik und Wissenschaft, aber auch bei Krankenkassen, Werbeagenturen und Arbeitgebern.

In welchen Kiezen wohnen die Armen, die Reichen, die Akademiker, die Arbeiter, die Gesunden, die Kranken, oder diejenigen Berliner mit einer hohen Wahrscheinlichkeit für Karies und einem Hang zum Rauchen? Das alles kann man nun herausfinden. Sozialsenator Mario Czaja hat diese Daten in monatelanger Detailarbeit für den bisher umfassendsten Sozialstrukturatlas zusammentragen lassen, inzwischen gibt es das Werk auch im Internet.

Zum einen ist das eine Chance: Kein Senat wird sich mehr herausreden können, jeder weiß nun, wo genau die Probleme am größten sind, wo Kitas und Pflegestützpunkte, günstige Wohnungen und Fachärzte am meisten gebraucht werden.

Zum anderen jedoch kommen die Daten einem Eingriff in die Privatsphäre erstaunlich nahe. Nun kann auch der verschlafenste Arbeitgeber wissen, dass Bewerber vom Kreuzberger Moritzplatz oder der Spandauer Maulbeerallee aller Wahrscheinlichkeit nach aus einer Hartz-IV-Familie stammen. Diese Daten sollten deshalb einen raschen Effekt haben, der Senat muss sie für eine wirksame Sozialpolitik nutzen.

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