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Chinas Währung: Pekings Ente

Was für ein Zufall aber auch. Kaum schreibt der amerikanische Präsident Barack Obama in einem offenen Brief, dass er sich einen flexibleren Wechselkurs des Yuan wünscht, verspricht die chinesische Zentralbank genau das.

Was für ein Zufall aber auch. Kaum schreibt der amerikanische Präsident Barack Obama in einem offenen Brief, dass er sich einen flexibleren Wechselkurs des Yuan wünscht, verspricht die chinesische Zentralbank genau das. Die Episode gehört zur Inszenierung des Gipfeltreffens der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer Ende der Woche in Kanada. Auch wenn mehr als Theaterdonner dahinterstecken sollte, wird das bevölkerungsreichste Land der Erde nicht über Nacht sein Geschäftsmodell ändern. Mit niedrigen Lohnkosten werden Waren für die ganze Welt produziert. Den Machthabern in Peking ist zwar auch eine stärkere Binnennachfrage zunehmend wichtig, um für inneren Frieden zu sorgen und sich stärker von der Weltkonjunktur abzukoppeln. Ein etwas teurerer Yuan macht zwar chinesische Waren für die globalen Abnehmer etwas teurer. Der Konkurrenz – auch, aber nicht nur in den USA – mag das helfen, aber die amerikanische Wirtschaft insgesamt bringt das kaum voran, und auch die Abhängigkeit von China als dem größten Gläubiger der USA sinkt dadurch kaum. Washington ist der Gnade Pekings ausgeliefert. So ist es kaum vorstellbar, dass Obama vor seinem Brief nicht dort angerufen hat. Das sind die Machtverhältnisse in der Welt, die der G-20-Gipfel dokumentieren wird. mod

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