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Christdemokraten unter sich: Vorwärts, es geht zurück

Seit der NRW-Wahl tobt ein Richtungsstreit in der CDU. Die Konservativen sehen ihre Chance gekommen, das Gespenst der grün angehauchten und nach Reformen riechenden Großstadtpartei zu verjagen.

Natürlich geht es „nur“ um die längere Laufzeit von Atomkraftwerken, und selbstverständlich überhaupt- und-ganz-und-gar-nicht um Politik, wenn der Regierungschef von Baden-Württemberg am liebsten den Bundesumweltminister gefeuert sehen möchte. Es steht vor allem ganz viel Geld für den Südweststaat und seine Energieversorger auf dem Spiel. Zehn Jahre längere Laufzeit für die vier Atomkraftwerke im Land bedeuten nämlich einen zweistelligen Milliardenmehrertrag auf der Erlösseite für die Betreiber. So einfach ist das. Aber die ganze Wahrheit ist es nicht. Seit der von Jürgen Rüttgers für die CDU vergeigten NRW-Wahl tobt ein Richtungsstreit in der Union. Die Konservativen sehen ihre Chance gekommen, das Gespenst der grün angehauchten und nach Reformen riechenden Großstadtpartei zu verjagen. Es sind die Anhänger der schwarz-gelben Option innerhalb der Christdemokraten, die nach der Devise „Vorwärts, es geht zurück“ die prinzipienfeste, traditionelle Südschiene innerhalb der Partei stärken wollen. Dagegen ist überhaupt nichts zu sagen. Klare Kante zeigen ist in der Politik durchaus eine Option. Ob man mit dieser Linie 2011 noch Wahlen gewinnen kann, werden wir sehen.

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