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Meinung: Da wird was akut

STOIBERS REFORMPROGRAMM

Wär’ er mal in seinem Kanzlerkandidatenwahlkampf so vorgeprescht, wird mancher Christdemokrat gedacht haben, als er von Edmund Stoibers Plan hörte, sich mit einem „Akutprogramm“ in die große Reformdebatte im Bundestag einzumischen. Dass Stoiber unabgesprochen über die Fraktionslinie der CDU und – jawohl – auch der CSU im Bundestag hinausgeht, hat mächtig Ärger bewirkt in Berlin. Die Münchner freut’s, denn der Wirbel um Stoibers Auftritt passt gut in den Auftakt zum Wahlkampf in Bayern, wo es im Herbst wieder um 50 plus x geht. Da ist erneut die Rolle des Antreibers im Süden gefragt, nicht die des großen Integrators. So gibt Stoiber den Clement der Union: Die eigenen Reihen vor den Kopf stoßen, um zu zeigen, dass der Ernst der Lage erkannt ist. Schon einmal prophylaktisch mehr fordern für den Fall, dass der Kanzler doch mit einigen harten Passagen überrascht und die Union dann zu brav wirkt. Angela Merkel wird freilich in eine unangenehme Lage „zwischen den Reden“ gebracht. Da scheint Stoiber dann doch vom Strauß’schen Geist beseelt zu sein.afk

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