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Meinung: Das bescheidene Geschlecht

WAS KOMMT NACH JOHANNES RAU?

Dem Bundespräsidenten macht sein Amt Freude, sagt er. Prima, denn das gilt ja gemeinhin als ein wichtige Voraussetzung dafür, dass einer seine Arbeit gut macht. Zur Frage nach einer weiteren Amtszeit will sich Johannes Rau rechtzeitig äußern. Heißt das also, er möchte noch einmal antreten? Der Kanzler will ihm, die Etikette achtend, die Entscheidung überlassen. Und so lange auch nicht darüber reden, ob möglicherweise der nächste Präsident eine Präsidentin sein sollte. Im Mai 2004 wird das nächste Mal gewählt. Ein bisschen darüber reden, wer das hohe Amt ausfüllt, sollte die Gesellschaft durchaus, aber 16 Monate lang? Da sind die nebulösen Antworten auf die immer wieder gestellte Frage nach dem nächsten Präsidenten im Moment vielleicht gar nicht so schlecht. Bevor diskutiert wird, können alle in Ruhe nachdenken. Und da hat der Bundespräsident noch eine andere bemerkenswerte Äußerung getan: Viele Frauen seien zu bescheiden, sagt Johannes Rau. Und will mehr Bescheidene fürs Bundesverdienstkreuz vorschlagen. Aber dieser Gedanke kann bei dem Mann, dem das soziale Gleichgewicht der Gesellschaft so sehr am Herzen liegt, doch nicht alles sein, oder? Ein versteckter Hinweis vielleicht? Jetzt können alle mal überlegen, welche verdienten Frauen sie kennen. Die können sie dann Johannes Rau nennen. Und dann kann er sich als erster äußern – zu einer Nachfolgerin. Eine spannende Suche. mue

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