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Meinung: Das falsche Denken der richtigen Bauern

Der Skandal um Nitrofen-verseuchten Ökoweizen scheint aufgeklärt. Schuld hatte die konventionelle Landwirtschaft.

Der Skandal um Nitrofen-verseuchten Ökoweizen scheint aufgeklärt. Schuld hatte die konventionelle Landwirtschaft. Das sagt Agrarministerin Renate Künast. Dieser Ausgang der Affäre ist fast zu schön, um wahr zu sein. Tatsächlich muss sich nicht nur der Raiffeisenverband als Futtermittelerzeuger Vorwürfe machen lassen. Auch die Öko-Landbauverbände selbst sind ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht geworden. Speziell Naturland, der Verband, dem die meisten betroffenen Ökobauern angehören, hat in der Krise versagt. Anstatt mit dem Wissen um die verseuchten Futtermittel gleich an die Öffentlichkeit zu gehen, verließ sich Naturland darauf, dass das Pflanzengift im Geflügelfutter ein Einzelfall sei und sich schon nicht wiederholen werde. Das war nicht nur eine Fehleinschätzung, sondern bereits im Ansatz falsch. Schließlich geht es um das Vertrauen der Verbraucher. Das Krisenmanagement bei Naturland war dilettantisch. Deshalb sollte die Ministerin jetzt nicht vorschnell wieder zur Tagesordnung übergehen, sondern mit den Verbänden ein ernstes Wort über ihren Amateurstatus im Markt sprechen. So wird der Ökolandbau seine Nische von knapp drei Prozent der Agrarproduktion kaum verlassen können, geschweige denn den 20 Prozent auch nur nahe kommen. deh

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