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Meinung: Das Geschäft mit der Unschuld

14 JAHRE NACH DEM LOCKERBIE-ANSCHLAG

Seit geraumer Zeit mehren sich die Anzeichen dafür, dass Libyen seine Rückkehr in den Kreis jener Staaten vorbereitet, die sich international anerkannten Verhaltensnormen unterwerfen. Der Vorwurf, für den verheerenden Bombenanschlag auf ein amerikanisches Passagierflugzeug über dem schottischen Lockerbie im Dezember 1988 verantwortlich zu sein, hatte das nordafrikanische Land weltweit isoliert. Erdrückende Beweise gegen den libyschen Geheimdienst straften alle offiziellen Dementis aus Tripolis Lügen. Zuletzt hatte ein holländisches Gericht im März einen früheren Schuldspruch gegen einen libyschen Staatsbürger bestätigt. Aus all dem scheint Staatschef Gaddafi nun die Konsequenzen ziehen zu wollen. Gegenüber der britischen Regierung deutete Libyens Außenminister eine Entschädigung der Opferfamilien und eine Schuldanerkennung an. Anders als Nordkorea will Libyen von sich aus die Isolierung durchbrechen und endlich die angestrebte führende politische Rolle auf dem afrikanischen Kontinent spielen. Die Ölvorräte geben dem Land das nötige ökonomische Gewicht dafür. Und seit die USA die einzige verbliebene Weltmacht sind, ist es zudem gefährlich geworden, von Washington als Schurkenstaat definiert zu werden.apz

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