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Meinung: Das schönste Wort

Gegenwärtig wird das schönste Wort deutscher Zunge gesucht. Loriot hat bereits „Auslegeware“ ins Gespräch gebracht, ein weiteres, „Grenzveterinärdienst“ ist durch dessen vorgesehene Abschaffung ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt.

Gegenwärtig wird das schönste Wort deutscher Zunge gesucht. Loriot hat bereits „Auslegeware“ ins Gespräch gebracht, ein weiteres, „Grenzveterinärdienst“ ist durch dessen vorgesehene Abschaffung ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Doch nimmt man alle Merkmale, Rhythmus, Dynamik, inhaltliche Botschaft, Aktualität, dann liegt „Schuldenfalle“ weit vorn. Aber was ist das überhaupt? Klar scheint zu sein: Wir stecken alle schon drin oder sind auf dem Weg hinein. Die Schulkinder mit den teuren Handys, Arbeitslose und gescheiterte Aktionäre, aber auch komplette Firmen und sogar ganze Länder. Holland und Großbritannien, so lesen wir dieser Tage, sind in die Schuldenfalle gegangen – doch ist das glaubwürdig, wo doch bekanntlich Argentinien, ein verdammt großes Land, schon seit Jahren drinsteckt und Platz wegnimmt? Überdies: Warum tappen eigentlich alle hinein? Gibt es keinen Fallenwarndienst oder doch mindestens einen Bundesschuldenfallenbeauftragten, der rechtzeitig Alarm schlägt? Zumindest bei bekannten Fallen wäre es ja nahe liegend, feuerrote Auslegeware davor auszubreiten und den Grenzveterinärdienst mit der Schuldneruntersuchung zu betrauen. Dann hätte er wenigstens wieder was Sinnvolles zu tun. Und wir würden diese schönen deutschen Worte nicht vergessen.

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