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Meinung: Das tödliche Risiko

DER HUBSCHRAUBERABSTURZ VON KABUL

Die Bundeswehr hat bei Einsätzen im Ausland bislang 46 Soldaten verloren. So viele Opfer auf einmal wie beim Hubschrauberabsturz von Kabul hatte unser Land noch nie zu beklagen. Ja, unser Land. Gerade weil die Bundeswehr eine Wehrpflichtarmee ist, treffen solche Unglücke die ganze Gesellschaft. Von einem Unglück aber, nicht von einem Anschlag, muss man bislang ausgehen. Die Helikopter vom Typ CH53 wie der jetzt abgestürzte sind zwar alte Maschinen, sie wurden aber vor dem Afghanistaneinsatz tief greifend modernisiert und die Motoren erneuert. Der unterschwellige Vorwurf, die Soldaten seien gestorben, weil sie mit altem Material ausgerüstet waren, ist bis zum Beweis des Gegenteils unredlich. Seit die deutschen Soldaten die Führungsrolle innerhalb der multinationalen Isaf-Schutztruppe übernehmen sollen, häufen sich jedoch die Meldungen über drohende Angriffe. Ob dies eine Veränderung der Bewaffnung der Truppe oder den Einsatz modernerer Aufklärungstechnik nötig macht, muss die militärische Führung entscheiden. Das Ministerium hat dann schnell zu reagieren – das müsste es auch, wenn kein Hubschrauber abgestürzt wäre. apz

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