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Facebook steht wegen seiner Datenschutzpolitik wieder in der Kritik - diesmal bei der Tochter Instagram.

© AFP

Datenschutz im Internet: Angefixt und abkassiert

Auch der Fall Instagram zeigt: Datendienste im Internet agieren oft wie Drogendealer. Teuer wird es erst, wenn die Nutzer süchtig sind.

Von Anna Sauerbrey

Es ist eines der Lieblingsspielzeuge digitaler Power-Nutzer: Instagram macht aus Handyfotos kleine Kunstwerke. 100 Millionen Nutzer hat der Dienst, schließlich war er umsonst – scheinbar. Nun zeigt sich wieder einmal die banale Wahrheit, dass nichts umsonst ist im Leben. Facebook, das den Dienst übernommen hat, fordert seinen Tribut und erweitert den Datenzugriff. Kauft euch eben die Software, dann sind eure Bilder auch sicher, könnte man nun den Nutzern zurufen. Doch so einfach ist es nicht. Beim Fischen nach Kunden und deren Daten verfolgen viele Internetunternehmen systematisch die Strategie eines Drogendealers: Die Kundschaft wird mit einem attraktiven Angebot angefixt, teuer wird es erst, wenn sie süchtig ist. Dann, wenn der Ausstieg richtig wehtun würde, werden die Geschäftsbedingungen geändert. Der Nutzer hat dann nur die Optionen, zu bleiben – oder einen Teil seines digitalen Ichs zu beerdigen. Doch die Politik kann die Rechte der Nutzer stärken, zum Beispiel durch das Recht auf eine Kopie der eigenen Daten in einem kompatiblen Format. Die EU-Datenschutzverordnung sieht das vor, sie hängt zurzeit allerdings noch in den Brüsseler Institutionen fest. Der Instagram-Fall zeigt: Es muss schneller gehen. as

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