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Meinung: Demokratie als Eigenschaft

„Ein Lazarettschiff reicht nicht“ vom 12. Februar Der Autor, Stephan-Andreas Casdorff, hat recht: Man sollte Atombomben nicht in den Händen von Fanatikern lassen.

„Ein Lazarettschiff reicht nicht“

vom 12. Februar

Der Autor, Stephan-Andreas Casdorff, hat recht: Man sollte Atombomben nicht in den Händen von Fanatikern lassen. Die israelische Regierung sollte sich deshalb von religiösen und politischen Eiferern trennen. Nachdem die Bundesrepublik Deutschland Israel mit atomwaffenkompatiblen Systemen aufgerüstet hat, erscheint eine aktive militärische Unterstützung Israels als logische Konsequenz. Man sollte aber die ererbte Schuld nicht auf diese vereinfachende Art lösen wollen: da ein ewiges Opfer (Israel) und dort lauter Aggressoren. Im Gegensatz wird Israel seit seiner Gründung von seinen Nachbarn als Aggressor erlebt. Aber ich will hier keiner Seite die alleinige Schuld an dieser Tragödie zusprechen. Es waren Europäer, die nach Palästina kamen und aufgrund einer politischen und religiösen Ideologie ein Land kolonisiert haben und später nach einer Uno-Resolution Israel als Kind der westlichen Welt und der Sowjetunion ausgerufen haben. Lassen wir unbeachtet, welche Seite Lügen verbreitet oder Gräueltaten verübt hat. Nehmen wir uns Ihr Argument „eine Demokratie nach westlichem Vorbild“ vor. Kein Wort über freie Wahlen im arabischen Umfeld, die aber für den Westen nicht genehme Mehrheiten generiert haben. Ist Demokratie demnach eine Eigenschaft, die erlaubt Länder zu überfallen, einheimische Bevölkerung zu vertreiben oder zu unterjochen und Atombomben zu besitzen und zwar alles im Namen der eigenen Sicherheit. Ohne sich zu fragen, woher die Ablehnung der Nachbarstaaten kommt: nur aus reinem Fanatismus?

Mag Deutschland mit Recht die Erinnerung an die abscheulichen Gewalttaten der NS-Zeit immer wachhalten und Israel zur Seite stehen, aber jeder Israel-Freund sollte der israelischen Regierung empfehlen dem palästinensischen Volk seine Souveränität und seine Würde zurückzugeben.

Nadim Akoury, Frankfurt am Main

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