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Meinung: Der Arafat-Macher

ISRAEL INTERNATIONAL UNTER DRUCK

Israels Entscheidung, Palästinenserpräsident Jassir Arafat auszuweisen, wird zu einem diplomatischen Desaster. Amerika, der engste Verbündet, erklärt im UNSicherheitsrat, es stehe nicht hinter Israels Politik. Arafat feiert eine wundersame Auferstehung als geliebter Führer der Palästinenser. Am Ende wird er gar in Ramallah bleiben können, weil sich Israel schwer über amerikanische und internationale Proteste hinwegsetzen kann. Nach dem von Arafat erzwungenen Rücktritt des Premierministers Mahmud Abbas und den Selbstmordattentaten in Jerusalem und Tel Aviv suchten viele die Schuld für das Scheitern der Road Map bei den Palästinensern. Wegen der Ausweisung Arafats steht nun wieder Israel am Pranger. Fairerweise muss man sagen, dass niemand ein Rezept hat, wie sich Arafats destruktiver Einfluss neutralisieren lässt. Im Moment präsentiert sich der alte Heuchler wieder mal als Friedensfürst, der einen Waffenstillstand auch gegen die Extremisten durchsetzen will. So wie Arafat immer etwas aus seiner PräsidentenKeffijah zaubert, wenn ihm das Wasser bis zum Hals steht. Dass dem größten politischen Pleitier der jüngeren Geschichte überhaupt wieder jemand zuhört – das hat Ariel Scharon sich selbst zuzuschreiben. clw

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