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Meinung: Der ganz private Realsozialismus

Noch so ein Irrtum von Erich Honecker: Um das liebe Geld dreht es sich nicht nur im Kapitalismus. Der Fall "Novum" zeigt, wie man mit realsozialistischen Provisionen ein Vermögen machen konnte.

Noch so ein Irrtum von Erich Honecker: Um das liebe Geld dreht es sich nicht nur im Kapitalismus. Der Fall "Novum" zeigt, wie man mit realsozialistischen Provisionen ein Vermögen machen konnte. Die Frage ist nur: Wer wurde da reicher? Politik oder Private? Die Bundesrepublik beansprucht als Nachfolgerin der DDR die "Novum"-Millionen, weil die SED über die Firma regiert haben soll. Deren frühere Chefin Rudolfine Steindling besteht darauf, sie sei ein Unternehmen der österreichischen Kommunisten gewesen. Die Argumente des Bundes haben für sich, dass es in der DDR keine Wirtschaft ohne Diktat von oben gab. Für Steindling spricht, dass sich bei besten Auslandskontakten auch in der DDR hervorragend privat verdienen ließ. Die Justiz ist da überfordert. Das Dickicht aus Firmen, Transaktionen, aus Gefälligkeit und Täuschung wird mit jedem Tag undurchdringlicher. Gut möglich, dass die Wahrheit in der Mitte liegt. Auf beiden Seiten klingelte es in der Kasse. Wäre das meiste Geld nicht verschwunden, würde man den Streitenden raten: Teilt es euch doch.

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