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Wahltermine: Der parteitaktische Krach ist fehl am Platz

Nächsten Herbst wird gewählt - nur wann genau? Um den Termin hat ein unwürdiges parteitaktisches Gerangel begonnen. Im Zentrum: Die CSU.

Von Michael Schmidt

Die spinnen ja wohl, die Bayern, oder? Horst Seehofer, CSU, wünscht sich den 15. September 2013 als Termin für die Wahl im südlichsten Bundesland; und die CSU-geführte Koalition in München sähe es wegen des organisatorischen Aufwands gern, wenn danach bis zur Bundestagswahl mindestens zwei Wochen vergingen. Das wäre dann der 29. September. Endgültig festgelegt wird der Termin vom Bundespräsidenten, nach Vorarbeit des Bundesinnenministers, und der heißt – genau: Hans-Peter Friedrich, ebenfalls CSU. Nimmt es da wunder, dass die Opposition aufschreit? Das Wochenende vor dem 29. September markiert nämlich just den Beginn der Herbstferien in immerhin drei SPD-Hochburgen, Berlin, Brandenburg und Hamburg. Ist das Steinbrück-Wort vom Schwanz, der mit dem Hund wackelt, so falsch? Sollte es wirklich die bayerische Regionalpartei mit ihren Sonderwünschen sein, die über den Termin entscheidet? Gemach, gemach! Wer ernst meint, dass Wahlen nicht in Ferienzeiten fallen sollten, der muss zugeben, dass die Bayern auch nur einen beschränkten Handlungsspielraum haben. Deren Sommerferien enden nämlich erst am 11. September. Ferienfrei sind also nur der 15. und der 22.. Vorschlag zur Güte: Alle beruhigen sich, schalten rhetorisch zwei, drei Gänge runter und einigen sich darauf, beide Wahlen auf einen dieser Termine zu legen. Davon hätten alle etwas: Eine möglichst hohe Wahlbeteiligung kann der Demokratie, zumal in Krisenzeiten wie diesen, nur guttun. mis

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